Bei dem Rasenden Roland handelt es sich um eine historische Schmalspureisenbahn, die täglich auf der Insel Rügen verkehrt und hierbei die Strecke Putbus – Göhren bedient. Die Kleinbahn gilt als die größte Touristenattraktion, mit der jeder Urlauber mindestens einmal gefahren sein muss. Aber darüber hinaus ist der Rasende Roland auch eines der wichtigsten Verkehrsmittel auf der Insel, da er bereits seit dem Jahr 1895 in Betrieb ist.
Ursprünge der Kleinbahn
Aufgrund dem preußischen Kleinbahngesetz, welches 1892 in Kraft trat und den Bau von einfachen sowie preiswerten Eisenbahnen in den unterschiedlichsten Spurweiten regelte, konnte auf Rügen ein umfangreiches Kleinbahnnetz entstehen, welches eine Spurweite von gerade mal 750 mm aufwies. Das Rügener Kleinbahnnetz war bereits 1918 etwa 100 Kilometer lang. Ein Teil der Strecke führte zur Marinefliegerstation bei Dranske und wurde somit nach dem Ende des ersten Weltkriegs überflüssig. Die Verbindung zwischen Putbus und Göhren jedoch entwickelte sich gleichzeitig immer mehr zu einer der wichtigsten Wirtschaftsverbindungen, denn sie galt als die Bäderstrecke, welche allerdings ebenfalls mit den Schwierigkeiten des ersten Weltkrieges zu kämpfen hatte. Auch die große Weltwirtschaftskrise sowie die Zeiten des Nationalsozialismus, in denen die Bahnen enteignet wurden, hinterließen ihre Spuren.
Ende der Vierziger Jahre wurde das Streckennetz durch die Deutsche Reichsbahn betrieben, Mitte der Fünfziger Jahre begann der Massentourismus auf Rügen. In dieser Zeit wurde von Erholungssuchenden, erzgebirgischen Bergarbeitern der Name „Rasende Roland“ geprägt, der noch heute europaweit bekannt ist. Jedoch konnte man das Tempo der Schmalspurbahn, die seit 2008 unter der Führung der sächsischen „Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH“ steht, seit jeher alles andere als rasend bezeichnen. Denn mit gemächlichen 30 km/h dampft der Rasende Roland schnaufend und bimmelnd über die Insel.
Heutiger Kleinbahnbetrieb des Rasenden Roland
Für die Strecke Putbus – Göhren, die etwa 24,2 Kilometer lang ist, benötigt die dampflokbetriebene Schmalspurbahn über eine Stunde. Zu den Haltestationen auf der Reise gehörten die Ostseebäder Binz, Sellin und Baabe, die schon wegen ihrer unnachahmlichen Bäderarchitektur sehenswert sind. Sie ist auf der Strecke auch teilweise für den Nahverkehr im Südosten Rügens zuständig, als auch für die Anreise auf die Insel (http://www.hotel-goehren-ruegen.de/anreise.php). Aber ebenso macht die Schmalspurbahn Halt am Jagdschloss Granitz, welches zu den bekanntesten Baudenkmälern Norddeutschlands gezählt werden kann. Die Haltestellen Posewald und Seelvitz, an denen nur bei Bedarf ein Halt eingelegt wird, laden zu traumhaften Radwandertouren durch die zauberhafte Natur ein. In der Hauptsaison wird die Strecke täglich drei Mal bedient, ebenfalls können am Abend Spätfahrten genossen werden.
Da der Rasende Roland in den Sommerferien vor allem in den Mittags- und Nachmittagsstunden oft sehr gut gefüllt ist, empfehlen sich auch die Herbstferien für eine Tour mit der Kleinbahn. An einem sonnigen Tag in den Herbstferien lädt die dann farbenfrohe Waldreiche Gegend zum Wandern ein. Gäste finden die Termine der Herbstferien auf http://www.ferien-und-feiertage.de/herbstferien_50.html.